Nach dem Konzert von HAASE in der Zschoner Mühle am Freitag hatten wir schon am nächsten Tag noch einmal die Gelegenheit GUNDIS Liedern zu lauschen. Wenngleich auf eine ganz andere Art. Zu seinem 60. Geburtstag gab es mehrere neue Projekte. Eines davon wurde von der SCHAUSPIEL-BRIGADE LEIPZIG bei 2 Aufführungen in Berlin und Leipzig dargeboten. Die Videos bei youtube machten Lust auf ein Livekonzert. Und am Sonnabend bot sich die Gelegenheit und das auch „vor der Haustür“ ohne große Anfahrtswege.
Obwohl das Wochenende eine Fülle von Veranstaltungen bot, war das Amphitheater doch recht ordentlich gefüllt, GUNDERMANN-Musik zieht in der Lausitz doch immer noch viele Leute an.
Die Mitglieder der SCHAUSPIEL-BRIGADE sind Studenten, Absolventen und Dozenten des Schauspielinstituts „Hans Otto“ der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Insgesamt waren 14 Künstler auf der Bühne: Sänger, Sängerinnen, Musiker an Klavier, Keyboard, Akkordeon, Baßgitarre und Schlagzeug sowie das Linda-Streichquartett. Hier entdeckten wir schon ein bekanntes Gesicht, die israelische Bratschistin SHIR-RAN YINON war die Initiatorin des Klassikprojektes „Melancholia“ (MIT DIRK ZOELLNER, B.DEUTUNG). Die Premiere hatten wir im letzten Sommer auf Schloss Batzdorf bei Meissen erlebt.
Der Chef von der ganzen Truppe war FRANK RASCHKE, der die Arrangements geschrieben hatte und auch am Klavier und Akkordeon tätig war.
Insgesamt gab es 29 Songs zu hören. Alle der bekannten GUNDI-Songs waren dabei, mal Sologesang, mal Gesang als Duo oder auch als Sextett. Durch die Streicher bekamen die etwas ruhigeren Songs eine Portion Sinfonisches und beeindruckten mich besonders. Ganz toll wurden meiner Meinung nach „Leine los“, „Wo bleiben wir“ und „So wird es Tag“ interpretiert. Mit „Streunende Hunde“, „Vogelfrei“, „Scheissspiel“ und „Dickes Ende“ hatten sie sich aber auch ein paar unbekanntere Lieder aus dem großen Repertoire herausgepickt. Die Brigademitglieder waren mit nicht zu überbietender Spielfreude bei der Sache. Sie konnten sich auch so unbeschwert schön frreuen. Es gab natürlich den einen oder anderen Song, der sich für mich etwas fremder, aber das ist sicher Ansichtssache. Zum Ende des Konzertes dann noch mal Emotionen pur. Erst das wunderschöne „Nach Haus“ und als Abschluß passend zur Region „Wer hat ein helles Licht bei der Nacht“. Es folgte ein minutenlanger Beifallssturm. Die Künstler mussten nochmals antreten und es gab ein dacapo von „Gras“ und „Linda“.
Ein ganz ganz tolles Konzert, wenn man bedenkt, daß dieses Projekt erst ca. ein halbes Jahr vor dem runden Geburtstag begonnen wurde. Der BUSCHFUNK- Verlag war auch vor Ort und brachte viel Material von GUNDI und die brandneue Live-DCD der SCHAUSPIEL-BRIGADE von ihrem ersten Konzert im Berliner Kino Babylon unter die Leute.
Unter den Zuschauern waren auch CONNY und LINDA GUNDERMANN sowie die Schauspielerin PETRA KELLING. GUNDIS Musik gewinnt an einem solchen Abend vielleicht wieder neue Fans, vor allem aber wird sie nicht vergessen. Es gibt meines Wissens in diesem Jahr noch einen Termin mit der SCHAUSPIEL-BRIGADE im November in Dresden. Absolute Konzertempfehlung von mir, live ist eben live.