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Fete de la musique in Hoyerswerda am 21.06.15
Fete de la musique in Hoyerswerda am 21.06.15
in Konzertberichte 2019 und älter 25.06.2015 17:19von Holger • | 259 Beiträge | 706 Punkte
Am letzten Wochenende hatte Hoywoy in Sachen Kultur einiges zu bieten und man hätte sich teilen können. Neben dem bereits angesprochenen ELECTRA-Konzert am Sonnabend gab es zeitgleich die Pena beim Vereinstreffen von GUNDERMANN & SEILSCHAFT e.V. in der Kufa. Und am Sonntag, dem kalendarischen Sommer-anfang, beteiligte sich die sächsische Stadt wie in den letzten Jahren auch wieder an der Fete de la musique, dem Fest der handgemachten Musik. Neben Kamenz und Dresden wird dieses Fest seit 2013 auch in Hoyerswerda veranstaltet. Also trieb mich die Neugier am Nachmittag abermals in diese Richtung .
Die Fete de la musique fand wieder an verschiedenen Orten statt. Erste Station war der Markt in der Altstadt. An der Klangapotheke hatte CHRISTIAN VÖLKER seine Utensilien aufgebaut und spielte Songs von GUNDI. Er machte seine Sache ganz wieder toll, vorallem spielte er auch etwas nicht so bekannte Lieder wie „An die Fahne“ und „In meines Vaters Land“.
Da die nächsten Musiker noch nicht eingetroffen waren, fuhr ich erst mal zur nächsten Lokalität, dem Pub „Black Raven“, vielen Missionaren ja allseits bekannt. Und hier war der Laden (besser gesagt der Garten ) voll. Viele waren gerade beim Sonntagsnachmittagskaffee und warteten auf den Auftritt der Trommelgruppe der Kufa namens DRUM TASTIC. Das war ein wirkliches Highlight des Tages. Beim Ensemble unter Leitung von CHRIS SPENCER ging ordentlich die Post ab. Die Truppe erntete mit ihren afrikanischen und südamerikanischen Rhythmen riesigen Beifall.
Da die nächste Darbietung im Pub nicht so meinen Geschmack traf, ging es weiter zum letzten Veranstaltungort, der Musikschule Bischof in der Bautzner Allee. Hier war etwas nervig, daß das ganze neben der vielbefahrenen Strasse stattfand. Der nächste Programmpunkt war der Auftritt des Vokalensemble AMICI DELLA MUSICA mit KERSTIN LIEDER, die auch die künstlerische Leitung des GROSSEN CHORs Hoyerswerda innehat. Dieser hatte ja am Abend zuvor in der Lausitzhalle beim Konzert mit ELECTRA nochmals seinen grossen Auftritt. Die acht Sängerinnen und Sänger hatten Volkslieder aus verschiedenen Ländern, aber auch weltliche Lieder bis hin zum Jazz und Pop in ihrem Programm.
Nach diesem Auftritt und einem insgesamt sehr abwechslungsreichen Nachmittag ging es wieder Richtung Heimat.
RE: Fete de la musique in Hoyerswerda am 21.06.15
in Konzertberichte 2019 und älter 28.06.2015 08:34von HH aus EE • | 1.042 Beiträge | 2522 Punkte
Auch ich hatte es in diesem Jahr endlich geschafft, einen Ort der Fete de la Musique zu besuchen. Doch was ich da erlebte, war leider nicht so vergnüglich, wie Holgers Stunden in Hoyerswerda. Doch lest und schaut selbst:
Don’t Worry(stone) Be Happy
(21.06.2015)
Einige Tage vor der kalendarischen Sommersonnenwende hatte mir der Zufall einen Werbeflyer in die Hände gespielt. WORRYSTONE war darauf zu lesen. Meine Gedanken wurden nach Schott- und Irland entführt und als ich nach weiteren Informationen suchte, entdeckte ich einen Konzertermin bei der Fete de la Musique in Quedlinburg. Dieses besondere Ereignis, bei dem sich unter freiem Himmel eher unbekannte Bands und Künstler, meist auch aus der näheren Umgebung, präsentieren können, hatte ich bisher stets verpasst. Diesmal wollte ich unbedingt dabei sein und selbst der Wettergott schien es (zunächst) gut mit meinem Vorhaben zu meinen.
Also betrete ich Sonntagnachmittag den Wipertihof Quedlinburg. Zu meinem Erstaunen sind hier nur sehr wenige Menschen anzutreffen. Ich schlendere eine Viertelstunde vor dem angekündigten Auftritt von WORRYSTONE über den großen Innenhof und fühle mich zunächst erst einmal ziemlich einsam. So einsam muss sich auch der Sänger und Gitarrist ANDREAS THUST fühlen, der, auf einem Podest sitzend, einige internationale Standards zum Besten gibt. Das kleine Podest steht an der Stirnseite des Innenhofes, eine Sitzgelegenheit, wo schon einige Besucher Platz genommen haben, befindet sich genau auf der gegenüberliegenden Seite, neben einem Eingang zu einer Bar. Das ist Luftlinie locker 50 Meter! Wenn ich dort sitzen müsste, wäre ich weit weg vom Geschehen und der Frust würde in mir rumoren. Der Liederspieler auf dem Podium kann den wenigen Zuhörern nicht in die Gesichter sehen und deren Zurufe kaum hören. Er tut mir leid.
Pünktlich 17.30 Uhr ist der Auftritt von WORRYSTONE angekündigt. So zumindest steht es auf deren Internetseite und in anderen Medien. Als die Zeit ran ist, bemühen sich die Musiker der Band in aller Ruhe erst einmal um Kaffee, Kuchen und Eis. Dem singenden Gitarristen signalisieren sie, er möge doch noch einige Lieder spielen. Danach stehen und sitzen die Herren Musiker auf der Rasenfläche vor dem Podest und lassen es ruhig, sehr ruhig angehen. Einigen ankommenden Besuchern bleibt nur, so wie mir auch, erst einmal abzuwarten. Ich drehe zwei Runden um das Rasenoval und entschließe mich nun doch, eine Bratwurst, Luftlinie gut 50 Meter bis zur Bühne, zu erwerben. Am Grill erfahre ich, man habe gerade alle Würste verkauft und werde nunmehr wieder einige auf das Feuer legen. Zum Warten kommt jetzt das Warten.
Einige Minuten später, die Musiker von WORRYSTONE sind noch mit Kaffee und Eis beschäftigt, lasse ich mir eine fast fertige Bratwurst überreichen, während sich hinter mir eine Schlange für die nächsten zehn Würstchen bildet. Mit der Wurst in der Hand drehe ich eine dritte Runde und finde etwas Ruhe auf dem Schutzblech eines Autoanhängers am Rande. Inzwischen ist gut eine halbe Stunde vergangen und der Solokünstler ANDREAS THUST darf sich vom Podium verabschieden. WORRYSTONE beginnen nun, ihre Technik einzufädeln und schaffen es sogar bis zum Soundcheck, den sie souverän und ruhig bis zum perfekten Sound durchhalten.
Mit einer knappen Stunde Verspätung beginnt das Konzert und die Anwesenden werden aufgefordert, lustig zu sein, mitzusingen und zu tanzen. Ich weiß gerade nicht, wie es den anderen geht, aber in mir ist inzwischen genug Frust angestaut und meine Füße tun von den vergangenen 90 Minuten, stehend und laufend zu warten, schon ziemlich weh. Ich frage mich, wer auf die Idee kam, die Bühne zwar am Eingang zum Innenhof aufzustellen, den Grill, statt auch gleich am Eingang, diagonal entgegengesetzt am anderen Ende in Stellung zu bringen. Dort fristet er, kaum zu entdecken und nur durch eine halbe Runde zu erreichen, ein ziemlich erbärmliches Geschäftsdasein. Im ganzen weiten Rund gibt es auch, abgesehen von der Sitzecke nah an der Bar und dem Grill, keine weiteren Sitzgelegenheiten. Erst mit den Klängen der WORRYSTONES bringen einige der Helfer Klapptische und Bänke hierher und stellen die, was für ein Widersinn, ebenfalls weit hinten im Hof, statt vor der Bühne, auf. Das Hofgelände ist zwar wunderschön, hat ganz viele detailverliebte Ecken zu bieten, aber organisatorisch herrscht hier das blanke verschlafene Chaos. Es gibt Dinge im Leben, die muss man nicht verstehen.
Inzwischen hat sich meine Vorfreude auf schottische Folk- und Saufgesänge in Frust, Unverständnis und schlechte Laune verwandelt. Als über die Dächer auch noch dunkle Wolken aufziehen und einige Regentropfen mein greises Haupt treffen, ist bei mir endgültig Sense. Ich klaube mir noch das Poster vom Holztor ab, packe mein Ränzlein und stampfe lustlos und voll Groll zum Parkplatz, während sich ein kleines Häuflein Hardcore-Fans und Einheimische auf einen langen Abend einrichten. Eigentlich ist ein „Worrystone“ ein irischer Talisman, der Kummer vertreiben soll und für gute Laune sorgt. Das mag in Irland durchaus so sein, in Quedlinburg aber, bei der Band gleichen Namens, empfand ich es genau anders herum.
www.mein-lebensgefuehl-rockmusik.de
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