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ERIC FISH & FRIENDS 31.01.15 Eastclub Bischofswerda
ERIC FISH & FRIENDS 31.01.15 Eastclub Bischofswerda
in Konzertberichte 2019 und älter 05.02.2015 10:15von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Da stand ich wieder mal da - kurze Hose, Holzgewehr, was soviel heißt wie der Bengel war wieder etwas rat- und hilflos. Der kleine Junge Kundi hatte für den 31.01.2015 wieder einen vollen Terminkalender und steckte in der Klemme. Alles ging selbstverständlich nicht.
Zugegeben, das Schicksal war selbst gewählt, aber besser machte das die Situation auch nicht. Unverrückbar war natürlich die Geburtstagsgratulation bei einem lieben Freund, das ließ ich mir nicht nehmen. Für den weiteren Verlauf des Abends war ich doppelt mit T-Shirts ausgerüstet. Ich schob eine Entscheidung also etwas auf. Jedoch waren 2 andere Termine damit schon aus dem Rennen. Als ich 100 Kilometer entfernt von daheim aus meinem koreanischen Flitzer stieg, rief mir jemand zu, dass es glatt sei. Das Straßenwetter beeinflusste dann zu einem späteren Zeitpunkt auch meine Entscheidung. Mir gefiel es sehr gut auf der Party, Es fiel mir nach etwa 2 Stunden deshalb auch schwer mich aus der Runde zu lösen. Doch die neue Mission Bühnenrand lockte und am Nossener Kreuz fiel dann die endgültige Entscheidung pro FISH in Schiebock.
Der FISH-Teich des Eastclubs war schon sehr gut gefüllt mit Fans aus allen Himmelsrichtungen des Landes. Sogar aus Berlin, Wuppertal, Görlitz, Schwarzheide oder Dresden reisten die Fans an.
Nun bin ich ja bekanntlich ein ganz schlechter Schätzer, aber mehr als 200- 220 Besucher waren es bestimmt. es warschön darunter auch einige bekannte Gesichter zu sehen, aber einige bekannte Traumfänger ( Eric Fish-Fanclub "Die Traumfänger") habe ich doch vermisst. Na ja, vielleicht sollte ich doch mal wieder zum jährlichen Fantreffen pilgern, um diese netten Menschen wiederzusehen.
Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss sehen, was übrig bleibt. So ging es mir mit meinem Platz. Ich saß zwar in der ersten reihe (Dank der lieben Jule), aber ganz ideal war die Position bei den Lichtverhältnissen nicht. Deswegen sind die Fotos auch ein bissel mau, aber mehr war nicht drin.
Das Vorprogramm bestritten DIE SCHLECHTEN IDEEn (www.facebook.com/dieschlechtenideen) mit eigenen Liedern von der EP "Alles"( z.B. "60 Sekunden", "Sonne" ) und 2 Liedern von GERHARD GUNDERMANN. Insgesamt hat mir die Band ganz gut gefallen. Die Truppe um den charismatischen Sänger, Frontmann und Texter Björn-Constantin Klenke hinterließ einen bleibenden Eindruck. Der Frontmann baute von der ersten Sekunde an aktiv die unsichtbaren Schranken zum Publikum ab und mit seiner markanten Stimme kettete er sich unlösbar in meine Gehörgänge fest.Björn sparte weiterhin nicht mit Informationen und forderte die Zuhörer auch auf, sich aktiv durch klatschen und/oder mitsingen zu beteiligen. Das klappte besonders bei den Gundi -Songs natürlich bestens. "Gras" mit einer sehr tollen Akustikgitarre von Tobias Thiele? und dem sehr akzentuierten Schlaginstrumenten von Robin Gelhar war eine totale Wucht.
"Und ich suche, die ich liebe" kann man sicher auch so spielen, aber mir war diese Version etwas zu forsch. Das ist jetzt aber kein großer Kritik-Punkt sondern eine reine Geschmackssache. Der Name Robin Gelhar dürfte den STAMPING FEET-Kennern auch etwas sagen, denn Robin trommelt seit ein paar Jahren auch bei diesen stampfenden Füßen aus Berlin. DIE SCHLECHTEN IDEEn sind eine Band, die sich Leute mit Liedermacher-Geschmack unbedingt merken sollten. Übrigens sahen wir die Musiker im verlaufe des Abends noch gemeinsam mit den FISHen auf der Bühne.
ERIC FISH & FRIENDS haben nach der erfolgreichen "Zugabe IV-"Tour im vergangenen Herbst zum Glück noch mal ein paar Termine im Januar/Februar 2015 nachgeschoben. Aber nicht nur das. Wegen der zeitlichen Nähe zu GERHARD GUNDERMANNs 60.Geburtstag am 21. Februar würdigen ERIC FISH (Gesang, Gitarre, Bouzouki, Flöten/Pfeifen ,) Uwe Nordwig (Gitarre, Gesang), Rainer Michalek (Gitarre, Gesang, Mundharmonika) und Gerit Hecht (Tasteninstrumente) auf dieser Tour das Wirken GUNDIs mit einem bis zu 45 Minuten langen Programmspecial aus GUNDERMANN-Liedern.
FISH & FRIENDS spielen diese Tour wieder ohne B. Deutung(Cello).Auch die CD-Einspielung der "Zugabe IV" und die Konzerte im Herbst fanden ohne den Cellisten statt. Ob da wirklich Terminschwierigkeiten die Ursache sind oder etwas anderes dahinter steckt, kann ich nicht beurteilen.Fakt ist, das Tobias Unterberg ( so sein bürgerlicher Name) ein viel beschäftigter Musiker ist. Im Dezember war er zum Beispiel mit NEW MODEL ARMY auf Tournee.Vor einigen Tagen bestritt er auch wieder einige Konzerte mit dem Ensemble Melancholia. Ein eigenes Studio will ja auch am Leben gehalten werden und diverse Musikbegleitungen für Hörbuch-Hörspiel-CDs machen sich auch nicht von allein. Mir persönlich fehlte bei diesem Konzert der Klang seines Instrumentes etwas. Das mögen andere Menschen wieder anders sehen.
Als die FISHe auf die Bühne kamen, traute ich kaum meinen Augen. denn die Herren bestritten die Mugge im Stehen. ich hatte zwar schon davon gelesen, aber es mit eigenen Augen zu sehen, ist schon etwas anders. 7 oder 8 Jahre gehe ich schon zu ERIC FISH-Konzerten, aber bei der Mugge stehend habe ich die Herren noch nie erlebt. Eigentlich schade, denn so geht der Eindruck einer gemütlichen Runde meiner Meinung nach verloren. Diese besondere Atmosphäre, dass Musiker und Fans praktisch auf einer Ebene sind, wird dadurch sehr stark beschnitten.
ERIC FISH & FRIENDS hatten wieder ein richtig sattes Paket aus eigenen Liedern, alten und neuen Coversongs für ihr Liveprogramm geschnürt. Um das musikalische Kraut richtig fett zumachen, gab es dazu noch den GUNDERMANN-Teil. Letztgenannter Teil wurde gemeinsam mit den Musikern von DIE SCHLECHTEN IDEEn aufgeführt. Der Abend ging lang, sogar sehr lang. Bis 01.30 Uhr erklang Akustikrock der Extraklasse im Eastclub. Auf die ganz spezielle FISH-eigene Art und Weise mit 2 oder 3 Gitarren, Satzgesang und weiteren Instrumenten wie Mundharmonika oder Bouzouki zauberten die Musikanten einen Klangteppich wie im (Musik-)Märchen.
Ein paar Lieder möchte ich herausgreifen und nennen. Ich fange mal mit den Coversongs an. Da wäre zum Beispiel "Partners" von The Brandos zu nennen, denn haben die FISHe ja schon lange im Programm. Auf der "Zugabe IV"-CD haben Eric und seine Mannen mal härtere Lieder (Rock- bzw. Metal-Songs) gecovert und etwas leisere Akustikgewänder für diese Songs gestrickt. Das haute natürlich die Miez vom Baum, was die Jungs aus "Twisted Transistor" von Korn machten. Aus Billy Idols Rebell Yell" und White Wedding" häkelten sie für sich ein stimmiges Rebell Wedding". Großes Kino war für mich die "Hush"- Variante mit dem Wechselgesang von Uwe und Rainer. Es war phantastisch, was aus der DEEP PURPLE-Vorlage noch rauszuholen geht. Ach nee - DEEP PURPLE hat das Lied ja auch nur gecovert, Das Original hat Billy Joe Royal gesungen. Egal, für mich war das ein ganz großes Highlight der Show und der wechselnde Gesang machte mir Gänsehaut.
Von den deutschsprachigen FISH-eigenen Liedern hatten es mir wieder mal "Nägel im Kopf", Prinzessin auf der Erbse" sowie "Last und Lust" sehr angetan. Die von mir mit Spannung erwartete GUNDERMANN- Hommage kam mitten im Konzert. Der erste Song war mit "Es kommt der Tag" gleich ein gewaltig zu Herzen gehender Brocken. Das wie ein altes Volkslied klingende Stück Musik hat einen so bildhafte Sprache, dass im Kopf gleich ganze Filme ablaufen können. "Und ich kehre zurück auf'm Pferd mit wilder Mähne und aus schwarzen Schafen werden weiße Schwäne" - was für ein bildgewaltiger und an Metaphern reicher Refrain, der förmlich zum Nachdenken verleitet. Wenn GERHARD RÜDIGER GUNDERMANN Texte eines besonders auszeichnete, dann war es seine Fähigkeit seine Gedanken in bildhafte und gedanklich fassbare Worte zu kleiden. Wer hat denn heute noch so ein dichterisches Händchen wie GUNDI beispielsweise beim nächsten gespielten Lied "Soll sein". Man hört leise, zurückhaltende Beschreibungen für das von Menschen geschaffene Elend dieser Welt in Natur, Umwelt und Gesellschaft und von GUNDIs Träumen. Da spürt man keinen erhobenen Zeigefinger und keine Besserwisserei, vielleicht oder sogar bestimmt deshalb haut auch dieses Lied immer wieder voll in die eigene Denkfabrik namens Gehirn rein. Dann folgte zum Heulen schön gleich "So wird es Tag" ein. Eigentlich finde ich keine Worte mehr für diese Auswahl an live vorgetragenen GUNDI-Songs durch die Musiker beider am Abend beteiligter Bands. "Ich mache meinen Frieden", "Der 7te Samurai" und "Kämpfen wie Männer" machten diese Runde dann komplett. Im Zugabenteil später folgte dann mit "Owehoweh" noch ein Edelstein GUNDERMANNscher Kunst.
Was mir diesmal besonders auffiel, war die Lockerheit und gute Laune aller Beteiligten. ERIC FISH machte zum Beispiel seine Witze über den ständig die richtige Mundharmonika suchenden Rainer. Sehr oft lächelten sich die Protagonisten auch mal gegenseitig an und alles kam ganz easy von der Bühne runter. Was mir absolut nicht gefiel, war die Unruhe im hinteren Teil des Publikums. Das geräuschvolle Gemurmel störte einfach den Hörgenuss. ich habe gestaunt, dass es da kein Donnerwetter vom Meister gab. Verdient hätten es die Quatschtanten.
Im Zugabenteil durften wir uns unter anderem auch noch über "Anders sein" freuen. Das ist ja für viele von uns neben "Traumfänger" so etwas wie DIE ERIC FISH-Hymne. Es war sage und schreibe 01.30 Uhr als die Musiker für diese Nacht endgültig die Bühne verließen und die Verstärker abgeschaltet wurden. Diesen grandiosen Abend werde ich lange in Erinnerung behalten.
Gruß Kundi
RE: ERIC FISH & FRIENDS 31.01.15 Eastclub Bischofswerda
in Konzertberichte 2019 und älter 15.02.2015 10:04von Holger • | 259 Beiträge | 706 Punkte
Ist ja nun schon ein paar Tage her, aber uns hat es auch sehr gut gefallen im East-Club.
Im Vorfeld war ich sehr gespannt auf die neuen Versionen der gecoverten Titel der ZUGABE IV , einiges davon ist mir in der Originalversion etwas zu heavy, aber ERIC und seine Mitstreiter haben das ganz toll umgesetzt., beispielsweise "Rooster" von ALICE IN CHAINS. Das absolute Highlight der neuen Songs war für mich unmittelbar vor der Pause der "Bards Song" von BLIND GUARDIAN, gesungen von RAINER, UWE und ERIC nur mit Klavierbegleitung von GERIT.
Die im zweiten Teil eingebaute Hommage an GUNDI war eine ganz grosse Geste an den Lausitzer Liedermacher. Mit ihrer Interpretation von "So wir es Tag" haben sie sich eigentlich nochmal selbst übertroffen. Und diese Lieder weckten auch schon die Vorfreude auf die Feierlichkeiten zu seinem 60. am 20.und 21.02. in der Kufa in Hoywoy, wo wir auf jeden Fall dabei sein wollen.
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