Der Auftakt zum kulturintensiven Wochenende führte uns am Freitag schon wieder in den Club Passage in Dresden-Gorbitz. Der irische Folkbarde BEN SANDS, Mitglied der legendären SANDS FAMILY, war mit seinem Soloprogramm „Warm songs for cold nights“ zu Gast. Wir hatten ihn das letzte Mal 2013 zum irischen Abend anläßlich des St. Patricks Day im altehrwürdigen Kulturhaus Plessa erlebt.
Der Club war an diesem Abend sehr gut besucht. Eine kleine Panne gab es allerdings schon vor Konzertbeginn, zum Irish Folk-Abend war schon nach einer reichlichen halben Stunde das Guinness am Tresen ausgegangen.
Auf der karg ausgestatteten Bühne sah man BENs Instrumente, eine Gitarre und eine Mandoline und außerdem für 2 Titel noch eine Tin whistle. Pünktlich begann er sein Konzert und fand sofort mit seiner humorvollen Art einen Draht zum anwesenden Publikum. Nach dem bekannten „Among friends“ erzählte er über die vergangenen Weihnachtstage, die in seiner Heimat über 12 Tage gefeiert werden, vom 25.12. bis zum 06.01., was sehr anstrengend ist, so daß man jetzt nur noch Diät machen kann. Darauf folgte der Song „Back on the diet“ mit einer ordentlichen Portion Ironie. Bis zur Pause erklangen noch die wunderschönen typisch irischen Balladen „Most almost always“ und „Hug“ und auch das stimmungsvolle „Better already“, wo das Publikum für den gleichnamigen Refrain zuständig war.
In der Pause signierte er fleißig CD´s und führte viele Gespräche mit Besuchern, die auch sehr weite Anfahrtswege in Kauf genommen hatten und vom sogenannten Irland-Virus befallen waren.
Im zweiten Teil kam dann die Whistle bei „Whistle tunes“, einem traditionellen Jig zum Einsatz. Besonders beeindruckend für mich war seine Interpretation des berühmten „Ruby Tuesday“. Er sprach die meiste Zeit ein klar verständliches englisch und fügte an bestimmten Stellen immer ein paar deutsche Wörter, was zu vielen Lachern bei den Zuschauern führte.
Zum Abschluß brachte er noch die Geschichte über „Coffee and cheesecake“, wofür es noch einmal großen Applaus gab, so daß er um eine Zugabe nicht herum kam. Und hier war wieder das Publikum gefordert., da das Lied einen „good“ Refrain zum Mitsingen hat, wie BEN vor dem Lied bemerkte. BEN spielte den Song „Gypsy rover“, der dann mit den Refrain mitsingenden Frauen und den Refrain mitpfeifenden Männern im Publikum sehr stimmungsvoll endete.
Ein wunderschönes Konzert war zu Ende, eine Art Zeitreise in eine andere, wahrscheinlich zufriedenere und weniger hektische Welt. Wir machten uns aber schnell auf den Heimweg, da am nächsten Abend ein weiteres Konzert anstand.