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RENFT 20.12.2014 Gasthof Medingen
RENFT 20.12.2014 Gasthof Medingen
in Konzertberichte 2019 und älter 22.12.2014 16:52von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Wenn ich zu Konzerten in den Gasthof Medingen fahre, ist das für mich immer wie eine Heimkehr. Dieses seltsame Gefühl von Geborgenheit und Heimat überkommt mich in dem alten Dorfsaal jedes Mal aufs Neue. Schön ist der Saal des Gasthauses nach allgemeinen Vorstellungen sicher nicht (mehr). Er hat seine besten Zeiten sicher längst hinter sich, aber genau das fasziniert mich so. Meine Gedanken wandern dort oft in meine Jugendzeit zurück. Kein Dorfsaal in der Gegend war damals vor mir sicher, wenn es dort Konzerte und/oder Jugendtanzveranstaltungen gab. irgendwie kamen einen diese Veranstaltungsorte gleich oder zumindest ähnlich vor. Diese Erinnerungen an ein unbeschwertes Jugendleben mit allem, was dazu gehörte, kann mir niemand nehmen und die möchte ich auch nicht missen.
Der Saal des alten Gasthofes in Medingen, eine Band mit sperriger Geschichte und Kundi trafen wieder mal aufeinander. Diese Kombination passt meiner Meinung nach wie der Ar*** auf das Nachtgeschirr.Mittlerweile sind es ja auch schon fast 25 Jahre her seit meinem ersten persönlich erlebten RENFT-Konzert im Kulturhaus Bischofswerda.
Ich erschien wieder relativ spät am Ort des Geschehens. Rings um die Kneipe war schon alles mit PKW's aus Kamenz, Dresden, Leipzig, Oberspreewald-Lausitz, Görlitz, Berlin, Gera usw. zugeparkt. Da ich ja nicht wegen Landstreicherei (Fußmärsche über 100 m bei Konzerten gelten bei mir als solche) auffallen wollte, parkte ich etwas unvorschriftsmäßig, aber komfortabel nur wenige Meter vom Eingang entfernt.
Es war zu dieser Zeit schon sehr voll in Gaststube und Saal. Was für die Band super ist, ist für einen verwöhnten Musikfan wie mich ein zweischneidiges Schwert: denn unter diesen Bedingungen würde es mit Fotos sehr schwierig werden. Die besten Plätze vor der Bühne waren nämlich auch schon längst besetzt. Das Schöne daran war aber, dass auch sehr viele FreundInnen und liebe Bekannte unter den Gästen waren. So konnte man mit ihnen auch das eine oder andere Wort wechseln.
RENFT beendete mit der Mugge in Medingen die Liveaktivitäten des jahres 2014 und ging danach in der Weihnachts-/Jahreswechsel-Pause. Vielleicht war auch das, neben den bestens gefüllten Saal
mit vorsichtig geschätzten 160 - 200 Besuchern, einer der Gründe für die extrem gute Laune der Musiker und die sich toll aufbauende Stimmung im Saal während der Mugge. Auch wenn die von der Fans sehnsüchtig erwartete Live-DVD sich im Erscheinen verzögert, wie Monster leider verkündete, trugen die Fans ihre Band auf einem Teppich der Sympathie und Liebe durch den Konzertabend.
So gut wie die Vorzeichen für diesen Abend waren, so gut war dann auch die Mugge von Thomas "Monster" Schoppe, Gisbert "Pitti" Piatkowski, Marcus "Basskran" Schloussen und Delle Kriese. Es schien als wenn die Musiker im Kopf besonders frei und locker waren. Davon profitierte auch die handwerkliche Leistung. RENFT heute steht für handgemachte Rockmusik, die kraftvoll, laut und gitarrenlastig über die Hörer kommt. Mit einer bombastischen Rhythmusunterlegung, einer hammermäßigen E-Gitarre und dem monstermäßigen Gesangsorgan eines Thomas Schoppe brachte RENFT den Saal richtig zum Kochen. Ich fand es wirklich stark.
Monster wartete mit wirklich monstermäßiger Gesangsstimme auf und wunderte sich selbst nach den ersten 2 oder 3 Songs, dass er noch nicht in Schweiß gebadet war. Doch das salzige Nass auf der Haut sollte noch kommen. Zwischen den Liedern philosohierte der Gesangsmeister über politische Korrektheit (im Zusammenhang mit den Pegida-Umtrieben in der sächsischen Landeshauptstadt), , Weihnachten oder Dresdner Christstollen. Er fasste sich in seinen Wortbeiträgen aber insgesamt bemerkenswert kurz.
Die anderen Musiker der Kapelle machten sich einen Spaß daraus, bei einer rede des Meisters auf einmal kurz Deep Purple anzuspielen. Pitti fing mit ein paar Gitarrenschnörkeln an, der Basskran und Delle stiegen kurz ein. Das löste nicht nur auf der Bühne sondern auch im Saal Heiterkeit aus.
Die Setlist war für jeden Fan ein Genus: „Wandersmann“, Liebeslied“, das „Gänselieschen“, „Nach der Schlacht“ und weitere Klassiker fehlten darin ebenso wenig wie das von Marcus gesungene „Irgendwo dazwischen“. Das „Lied von der alten Woche“ und „Sonne wie ein Clown“ brachten auch ein paar ruhigere Momente in die zweigeteilte Mugge. "Flüsse und Tränen" endete wieder mit dem angesungenen PUHDYS-Klassiker "Türen öffnen sich zur Stadt". Ich grinse bei diesem Bonbon immer ganz tief in mich hinein und denke an die engstirnigen PUHDYS- oder RENFT-Fanatiker aller Zeiten. Für mich gab es zu allen Zeiten immer ein RENFT UND PUHDYS und ich hatte nicht mal ein schlechtes Gewissen dabei.
"Heroes - Helden", der ins Deutsche übertragene David Bowie-Klassiker freute mich besonders. Auch der im Zugabenteil vom Basskran gesungene und auf der Ukelele gespielte "Baggerfahrer Willi" war für mich ein Highlight. Ich hielt mich nach dem Konzert nicht lange mit der (nach-)Rede auf und verschwand in die Nacht mit Kurs Richtung Heimat.
Gruß Kundi
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