|
|
FRANK PROFT & SANDRA GROẞE 21.09.14 Wachau bei Radeberg
FRANK PROFT & SANDRA GROẞE 21.09.14 Wachau bei Radeberg
in Konzertberichte 2019 und älter 23.09.2014 12:36von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Unsere Petra sagt ja immer, dass Dorfmuggen die schönsten Muggen sind. Da ist auch etwas dran. Man steigt zum Beispiel eines Tages (oder besser eines Abends) plötzlich in einem gottverlassenen Nest aus dem Auto. Meistens kommt das so dazu: man liest in irgendeinem Tourplan den Auftrittsort, zum Beispiel Wachau. Es empfiehlt sich unbekannte Orte zu googeln, um eine Vorstellung zu bekommen, wo der Ort liegt. Optimal ist es, wenn der Ort in der Nähe liegt, der oder die Künstler einem zusagen und wenn man selbst am betreffenden Veranstaltungstag auch noch Zeit, Lust und Laune hat. So geschehen bei mir am letzten Sonntag. FRANK PROFT & SANDRA GROẞE spielten an diesem Abend in Wachau bei Radeberg und mir war nach einem Ausflug dorthin. Dass ich SANDRA und FRANK eine Woche zuvor schon in Löbau gehört habe, war für mich kein wirkliches Hindernis. Ich bin ja frei in meiner Entscheidung. Für meine Muggenpilgerei bin ich, auch wenn es andere vielleicht langweilt, niemandem Rechenschaft schuldig. Erlaubt ist, was mir gefällt.
In Wachau fand am letzten Wochenende das vom örtlichen Heimatverein organsisierte traditionelle Erntedankfest statt. Mein erster Eindruck war, dass die Wachauer wohl gerne unter sich feiern. Hinweise für auswärtige Gäste auf Parkplätze und Wegweiser zum Festgelände waren nämlich Fehlanzeige. Also fuhr ich die Hauptverkehrsader? des Dorfes entlang bis ich tatsächlich unweit von Dorfkneipe und Freiwilliger Feuerwehr den Platz mit dem Festzelt, einem Getränkeausschankwagen und 2 (oder waren es gar 3?) Freßbuden entdeckte. Das Parkplatzproblem ließ sich aber nicht so leicht lösen. Ich wollte ja vorschriftsmäßig wie ein braver Bürger parken. Das Suchen wurde mir nach einiger Zeit dann aber selbst zu bunt und so stellte ich meinen Boliden einfach an einer Baustelleneinfahrt ab. Dort war ja am Sonntag zu abendlicher Stunde auch nichts von Bautätigkeiten zu hören und zu sehen.
Vor dem Festzelt spielte gerade ein Spielmannszug aus Radeberg, wie unschwer an den beschrifteten Jacken und an den Werbeflyern auf den Tischen zu erkennen war. Übrigens waren dafür, dass es ein Sonntag war doch noch verhältnismäßig viele Dorfbewohner auf Achse. Wie man später im Festzelt bei PROFTYs und SANDRAs 2 Stunden dauernden Auftritt deutlich hören und sehen konnte, waren die Wachauer auch noch in ordentlicher Feierlaune. Aber bis die PROFT-Party startete, dauerte es mal wieder länger. Es gab die altbekannte Diskrepanz von im Internet genannter Auftrittszeit und tatsächlichem Muggenbeginn. Diesmal waren es wieder ca. 60 Minuten. Statt 19.00 Uhr begann die ganze Chose erst gegen 20.00 Uhr. Bis dahin zog der Spielmannszug noch durchs Dorf und einen kleinen Wolkenbruch gab esdazu noch gratis. Gut, dass es wenigstens im Zelt trocken war. Aber dafür bekamen meine Lauschlappen ständig ganz schlimme Geräuschduschen vom örtlichen CD--Abspielunterhalter ab.
Endlich wurden FRANK PROFT und SANDRA GROßE vom DJ angesagt und die gruselige Konservenbeschallung hatte endlich ein Ende. Schlagartig hörten meine Ohren auch auf gedanklich vor Hörschmerz zu bluten. Es liefen ja bis dahin von der Konserve einige ganz schlimme Sachen. Da weigere ich mich sogar, das als Musik einzuordnen.
Mit SANDRA & FRANK konnte es nur besser werden. Zuerst erlebten wir Herrn PROFT allein mit seiner Stimme und seinen beiden Gitarren. Er hatte sich auf ein feierfreudiges Publikum eingestellt und auch sein Programm entsprechend angepasst. Das Konzert lief unterbrochen von einer Pause in zwei Teilen ab. FRANK spielte an diesem Abend leider kaum eigene Lieder. Dabei sind einige seiner eigenen Songs auch nicht schlechter als die seiner großen Vorbilder. Ganz im Gegenteil, nicht nur ich erkenne ganz, ganz viel Typisches der PUHDYS-Musik in PROFT-Musik. FRANK ist PUHDYS-Fan seit er denken kann. Das sieht man auch an einigen seiner Bewegungen, das merkt man an der Songauswahl und das hört man auch deutlich. Das geht sogar so weit, dass PROFT einige Ansagen, die der PUHDYS-Frontmann Dieter "Maschine" Birr jahrelang bei jedem Konzert brachte und zum Teil noch bringt, ebenfalls verwendet. Mir fiel das in Wachau zum Beispiel bei den Anmoderationen zu "Wenn ein Mensch lebt", dem Ostrockmedley aus "Undercover"-Zeiten der PUHDYS und zu "Das Buch" auf. Schlimm? Nö, überhaupt nicht. Ich finde das sogar zu einem gewissen Grad witzig, denn einige der typischen und routinierten Maschine-Ansagen bei PUHDYS-Muggen veranlassten irgendwann sogar die eingefleischesten Fans die Stirne zu runzeln und /oder gelangweilt zu gähnen. Das soll aber keine Generalkritik am lieben Gott Maschine sein. Ich kann den langen Lulatsch immer noch ganz gut leiden, aber ich vergöttere ihn nicht und ich erlaube mir auch mal Kritik, wenn mir etwas nicht gefällt. Doch gehen wir jetzt mal lieber zurück zum Auftritt von FRANK PROFT und SANDRA GROßE beim Erntedankfest in Wachau.
Das Publikum fuhr voll auf die großen Hits des Ostens ab und PROFT animierte das Publikum auch ständig zum MItsingen, Mitklatschen und Mitfeiern. Er spielte einen Hit nach dem anderen. Mir fallen aus dem Gedächtnis noch "I.L.D." von ROCKHAUS, "Als ich fort ging" von KARUSSELL, CITY's "Glastraum" und "Über 7 Brücken von Karat ein. Überrascht und emotional sehr berührt hat mich "Asyl im Paradies" von TAMARA DANZ / SILLY. Das Lied hatte ich so und an diesem Abend nicht erwartet. SANDRA unterstützte FRANK zeitweise als Backroundsängerin und sie übernahm bei einigen Liedern ( "Ein Kompliment" und "Applaus, Applaus" - beide von den Sportfreunden Stiller) den Sologesang. Ihre rauchige Stimme mit dem dunklem Timbre gefällt mir immer besser. SANDRA bringt durch ihren Gesang auch etwas Kontrast / Abwechslung ins Programm.
Auf speziellen Wunsch einer Zuhörerin spielte der Herr PROFT noch "He John" von den PUHDYS. Aber auch die "Rockerrente" und das unvermeidliche "Hey, wir woll'n die Eisbärn sehn" fehlten an diesem Abend nicht. Riesig gefreut habe ich mich als er im Zugabenteil mit dem eigenen Titel "Engel" seinen Respekt und seine Verehrung für den Liedermacher GERHARD GUNDERMANN bezeugte. Diese Hommage an GUNDI zählt langsam zu meinen Lieblings-PROFT-Songs. Rund 2 Stunden Mugge waren vorbei wie nix und ich rauschte unmittelbar danach schon nachdenklich in die Nacht davon.
Gruß Kundi
Besucher
0 Mitglieder und 22 Gäste sind Online Besucherzähler Heute waren 113 Gäste online. |
Forum Statistiken
Das Forum hat 3230
Themen
und
13922
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: |
Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |