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20 Jahre Frank PROFT mit Gästen HdG und Udo K. 19.01.13 Hoywoy
20 Jahre Frank PROFT mit Gästen HdG und Udo K. 19.01.13 Hoywoy
in Konzertberichte 2019 und älter 29.04.2013 00:56von Kundi • | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte
Natürlich kenne ich Frank PROFT. Er war und ist in der Lausitz eine Institution. Damit meine ich nicht, dass er hier der absolute Superstar ist. Aber er ist immer noch bei vielen Leuten beliebt, hat hier auch eine solide Fanbasis und er kehrt immer wieder in seine alte Heimat zu Auftritten zurück. Schon sein 10 jähriges Jubiläum feierte er im Jahr 2003 in Hoyerswerda im SURF. Inn. Leider lernte ich dieses familiär geführte Internetcafé erst 4 Jahre später kennen und lieben. Das SURF. Inn war einige Zeit bis zur Schließung wie ein zweites zu Hause für mich und ich vermisse diesen Laden heute sehr. Es fehlt einfach etwas in Hoyerswerda seitdem. Das soll jetzt aber nicht mein Thema sein.
Ich habe PROFT seinerzeit als Vorband der PUHDYS unter anderem auf dem Hutberg in Kamenz erlebt. Ich fand das damals schon okay, was da von der Bühne rüberkam. Trotzdem habe ich ihn später lange Jahre nicht mehr live gesehen. Das hat verschiedene Gründe, wie zum Beispiel fehlende Informationen über Auftritte. Internet hatte ich früher noch nicht. Irgendwie verlor ich PROFTY also aus den Augen. Es muss im Jahre des Herrn 2008 gewesen sein, da hielt Sonny hier im Forum als erste die PROFT-Fahne hoch. Von da an hatte ich ein Auge auf PROFT, aber die wenigen Sachsen-Termine passten nicht zu meinen anderen Aktivitäten.
Einen Einschnitt gab es im Sommer des Jahres 2010. Da war ich echt sauer auf PROFT (und ein ansonsten unbedeutendes Zwillingspaar) und er flog sofort von meinen sämtlichen Freundeslisten in sozialen Netzwerken und von da an war der Typ Luft für mich. Ich kann unkollegiales, unfaires und unprofessionelles Verhalten nun mal nicht ausstehen und ich nehme auch nicht alles kritiklos hin, was „meine“ Musiker(-helden) tun. Nach den hier im Forum veröffentlichen Statement einer Musikerin war die Faktenlage aber eindeutig. Ich hielt mich dann auch aus allen Themen, die ihn betrafen raus. PROFTY hatte bei mir verschissen und zwar bis in die Steinzeit und drei Steine weiter. Ich kann manchmal echt konsequent sein, manche nennen es auch nachtragend und stur. Das gehört für mich zu dieser Geschichte unbedingt dazu, auch wenn ich dabei für manche beinharte PROFT-Fans bestimmt nicht „gut aussehe“. Sicher hätte es damals auch mildere Lösungsansätze gegeben, um mein Missfallen auszudrücken. Aber Scheiße finde ich den ganzen Sachverhalt immer noch. Die ganze Sache möchte ich jetzt aber gar nicht weiter ausbreiten. Irgendwann muss ja auch mal so oder so Schluss sein. Ich wollte damit nur verdeutlichen, dass ich überhaupt nicht die Absicht hatte jemals wieder zu einem PROFT-Konzert zu gehen.
Nun passierte aber Folgendes: Mich plagte am Sonnabend die grüne Langeweile. Eigentlich war ich ja schon auf muggenfreies Wochenende eingestellt, aber ich begann im Netz zu suchen, ob sich kurzfristig noch was in der Nähe finden lässt. Dabei stieß ich darauf, dass Hans die Geige und Udo Krause am Abend in Hoyerswerda als Gäste bei PROFT auftreten würden. Hm…. Unseren geliebten Rockgeiger und Udo hatte ich auch eine Weile nicht gesehen. Aber bei PROFT????
Eher halbherzig kontaktierte ich unsere offizielle HdG-Beauftragte PM. Ich wollte wissen, was bzw. wie lange die beiden in Hoywoy spielen würden. Wir schrieben uns dann den ganzen Nachmittag private Nachrichten hin und her. Nun ja, ein Kurzauftritt mit 5 Songs den könnte man ja notfalls mitnehmen und dann gleich wieder verschwinden. Ich war aber immer noch auf dem „ich fahr eher nicht“ -Trip.
Um 17.21 Uhr schrieb PM dann, „also ich fahr jetzt los“. Zwischenzeitlich las ich bei einer ganz lieben Hoyerswerdaer Freundin auf der FB-Seite, dass sie diesen Abend tanzen gehen würde. Ich ahnte, wohin sie gehen würde.
Die Uhr lief weiter. Es wurde 18.21 Uhr und ich unternahm noch keine Anstalten. 19.21 Uhr saß ich immer noch in meinem Drehstuhl und überlegte mir, was ich mit dem angebrochenen Abend anfangen könnte. Ein paar Minuten später sprang ich wie von der Tarantel gestochen auf und begann Digicam, Zigaretten und was man sonst für einen solchen Kurztrip braucht einzupacken. Wenig später sprang ich in meinem kleinen koreanischen Boliden und schon rollte ich gen Hoywoy.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was mich da plötzlich geritten hat. War es die Aussicht Hans, Udo, Petra, Grit und ein paar andere liebe Menschen in urigen „Black Raven“ zu treffen? Machte ich mir die Hoffnung, dass das Duo als zuerst spielen könnte? War da im Unterbewusstsein doch noch etwas Sympathie für PROFTY und auch Neugier??? Vielleicht werde ich aber auch nur langsam altersmilde? Keine Ahnung. Vielleicht war es von allem etwas. Jedenfalls kam ich dann pünktlich kurz vor 20.00 Uhr im „Black Raven“ an.
Im Irish Pub drängten sich schon die Leute und es summte ringsum wie in einem Bienenstock. Darunter waren auch Familienmitglieder, Freunde, und Ex-Musiker von
In diesem ganzen Gewimmel konnte ich auch viele bekannte Gesichter aus KLARtext-Kreisen entdecken. Zunächst versuchte ich erstmal aufzuklären, wie 20 Jahre PROFT mit Gästen über die Bühne gehen sollte. Wie sich herausstellte, war der Plan der Veranstaltung doch ganz anders, wie ich es mir gedacht hatte. Es war also nix mit HdG gucken und dann gleich wieder die Fliege machen. Nun ja, da der Knabe also schon an der Quelle zu leckerem Guinness stand und nun doch etwas länger hier verweilen sollte, gönnte Kundi sich also ein Glas des flüssigem schwarzen Flüssig-Goldes aus Irland ;-).
Neben der Bühne flimmerten über einen Flachbildschirm in einer Endlosschleife Fotos und Zeitungsartikel aus 20 Jahren PROFT. Um Musik ging es an diesem Abend auch noch. Den Anfang machte die Band Mary’s Men aus Hoyerswerda. Ich hatte die Truppe noch nicht gehört, kenne aber zufällig ich die Musiker und wollte mir die Ergebnisse ihres Zusammenwirkens bei Mary’s Men sowieso mal anhören. Mittelbar oder unmittelbar haben / hatten alle vier etwas mit KLARtext zu tun. Marion Hannemann (Gesang) und Bernd Hannemann (Gesang, Gitarre) habe ich als Fans von KT kennen gelernt. Bernd hat außerdem in den Regionalausgaben der Tageszeitungen mehrmals über KLARtext berichtet. Auch über „Kundi’s Mugge“ im SURF.INN bei der KLARtext, Trixi G sowie Tina’s Voice und Akim Jensch am 04.Januar 2008 spielten, hat er wunderbare Zeilen für die Presse verfasst. Für mich sind diese eine schöne Erinnerung an diesen unvergleichlichen Abend. Keyboarder Andreas Förster hat zeitweise bei KLARtext gespielt. Ohne den vierten Musiker im Bunde, KT-Schlagzeuger Enrico Lakotta (bei Mary’s Men am Cajón), wäre ich wahrscheinlich nie auf die ganze KT-Rasselbande samt Familienangehörigen und Freunden oder, auf das SURF. Inn aufmerksam geworden. Enni hatte damals die My Space-Seite der Band betreut darüber liefen unsere ersten Kontakte und auch die erste Einladung zu einer Mugge. Das ist jetzt fast 6 Jahre her und mit KLARtext verbindet mich heute sehr viel mehr als eine lockere Bekanntschaft.
Musikalisch ging es mit Mary’s Men jedenfalls in Richtung Folkmusic. Die meisten Lieder kamen wohl von der grünen Insel Irland. Ich mag Irish Folk zu weilen ganz gerne. Dazu kamen dann noch Country-Klassiker wie „Country Roads“. Ein paar Linedancer führten bei 2 Songs vor der Bühne ihre Tanzschritte aus. Die Band machte eigentlich ganz ordentlich Musik und passte auch sehr gut ins „Black Raven“. Mir klang es aber zeitweise (noch??) zu brav. Etwas mehr Feuer und spürbare Leidenschaft würden diesem Projekt meiner bescheidenen Meinung nach noch mehr Glanz verleihen. Vielleicht muss sich Mary’s Men durch mehr Liveauftritte ja auch erst richtig freispielen, denn die Band gibt es noch nicht sehr lange. Aber ein paar typische Folkinstrumente wie Fiddle(Geige) oder die Tin Whistle könnten eventuell ebenfalls helfen. Ein Keyboard kann die Stimmung dieser typischen Instrumente meiner Meinung nach nicht richtig ersetzen. Ich werde Mary’s Men in Zukunft mal ganz unauffällig verfolgen und von meinen Beobachtungen hier berichten. Beim Jubiläums-open air von PROFT und Hans die Geige in Spremberg soll die Band Mary’s Men übrigens auch wieder mit am Start sein.
Nach einer entsprechenden Umbaupause war der Weg frei für Frank PROFT. Es gibt ja diesen Spruch, dass ein Straftäter immer an den Ort des Verbrechens zurückkehrt. Im übertragenen Sinne trifft das manchmal auch auf Musiker und ihren ersten Auftrittsort zu. Die PUHDYS rocken zum Beispiel jedes Jahr in ihren Kreißsaal, dem Freiberger „TIVOLI“.
Auch PROFTY zog es für diesen Jubiläums-Gig fast auf den Tag genau nach 20 Jahren an den Ort seines ersten Konzertes zurück. Am 15.Januar 1993 trat PROFT nämlich erstmals im Hoyerswerdaer Einsteinclub auf der Einsteinstraße mit einer eigenen Band auf. Dieser Club heißt heute „Black Raven“ und ist ein Irish Pub. Bei diesem Akustik-Konzert am 19.01.2013 standen ihm Willi Busacker (Gitarre) und Tobias Werner (Keyboard, Bass, Gesang) zur Seite.
PROFTY legte gleich mit „Sehnsucht“, einem seiner bekanntesten Lieder los. Er war richtig heiß(im Sinne von motiviert). Er übte sofort mit dem Publikum den Refrain „„Sehnsucht, Sehnsucht, Sehnsucht nach alten Zeiten. Sehnsucht nach alten Freunden. Sehnsucht nach Heimatland, nach Heimatland“ ein. Immer wieder blickte er dabei in die Menge, hielt seine rechte Hand wie ein Schwerhöriger als Schalltrichter ans Ohr und schaffte es so tatsächlich gleich bei diesem Auftaktlied Stimmung in den Laden zu bekommen. Das gelingt nicht jeder Band oder jedem Künstler auf Anhieb.
Frank PROFT wollte an seinem besonderen Tag dem Publikum eine besonders gute Show und auch den bestmöglichen Sound bieten. Das konnte man an seiner Körpersprache, seinem Gesichtsausdruck, seinen Handbewegungen usw. förmlich „ablesen“. Der Tontechniker bekam da auch schon mal leise ein paar klare Worte geflüstert und schraubte danach eifrig an den Knöpfen. Der tat mir da manchmal schon fast etwas leid. Bei der Band- und Techniker-Vorstellung im späteren Verlauf der Mugge hat Frank dann aber anerkennend und entschuldigend zugleich gesagt, dass der Junge es heute nicht leicht mit ihm hatte.
Es wurde ein schönes und abwechslungsreiches Livekonzert mit eigenen Liedern und auch ein paar Coversongs. Der unbedingte Wille von PROFTY Qualität zu liefern und die Leute richtig „mitzunehmen“(im Sinne von einbinden und Spaß weitergeben) imponierte mir gewaltig. Wie er immer wieder Blickkontakt zum Publikum suchte, es animierte mitzusingen war schon sehenswert. Einen Musiker, der nach dem letzten Gitarrenton auch mal lächelnd die Siegerfaust hebt, das wollen die Fans doch (auch mal) sehen.
Die PROFT-Songs wie „Wenn alle Stricke reißen“oder „Kannst du mich hören“ „zeichnen sich durch eingängige Melodien aus. Das sind richtige Ohrwürmer, die hört man einmal und schon hat man die Melodien für Tage im Kopf. Die Refrains kann man auch leicht und ziemlich schnell mitsingen. PROFT’s Texte sind einfach gehalten, dadurch auch gut verständlich und klingen auch nicht übertrieben philosophisch.
Manchmal hört man seinen Liedern schon an, dass er ein großer PUHDYS-Fan ist, aber das finde ich nicht so schlimm. Man muss ja auch nicht das Rad immer wieder neu erfinden.
Sehr gut hat mir auch gefallen, dass Frank ein eigenes Lied zur Erinnerung an GUNDI mit dem Titel „Engel“ spielte.
Mit „Schrei nach Liebe“ von „es gibt nur einen Gott - BelaFarinRod“(oder kurz gesagt: Die Ärzte) hat PROFTY auch ohne viel Getöse Flagge zu einem ganz wichtigem Thema gezeigt. Das ist in dieser Stadt mit ihrer unrühmlichen Vergangenheit (1991 mehrtägige ausländerfeindlichen Pogrome und Teile der Bevölkerung klatschten dazu noch Beifall) leider immer noch dringend nötig, wie die Ereignisse um ein bedrohtes Paar letztes Jahr gezeigt haben. Deshalb taten mir das Lied und die „Arschloch“-Rufe von Teilen des Publikums einfach gut. Dafür gibt es an dieser Stelle von mir ein Dankeschön außer der Reihe.
Aber wir wollen mal nicht vergessen, dass das Konzert in erster Linie eine Party war und noch dazu eine schöne. Von den ganzen Songs, die Frank PROFT, Willi Busacker und Tobias Werner gespielt hatten, möchte ich noch „Was bleibt“ von den PUHDYS sowie „Alles aus Liebe“, Altes Fieber“ und „Tage wie diese“ vom Katastrophenkommando aus Düsseldorf(Die Toten Hosen) erwähnen. Tobias Werner durfte sein Können auch mit einem eigenen Song als Solist unter Beweis stellen. Der Titel hat mir richtig gut gefallen.
Zu später Stunde gab es Glückwünsche und eine große Torte für den Jubilar. Natürlich wurde das Backwerk gleich für den Verzehr freigegeben und damit die ganzen Kalorien besser rutschen konnten, spendierte Frank auch noch ein paar Flaschen Sekt dazu und bedankte sich gleichzeitig bei allen.
Hans die Geige und Udo Krause gratulierten Frank PROFT natürlich auf ihre ganz spezielle Art mit Musik. Das sympathische Duo erfreute damit aber nicht nur den Jubilar, sondern auch das anwesende Publikum. Ich glaube, 5 Titel haben Hans und Udo gespielt. Darunter war auch das „Kinderlied“. und das gecoverte „Mädchen mit dem Perlenhaar“/“Schreib es mir in den Sand“. In das na-na na-nanana durfte natürlich auch das Publikum einstimmen.
Dann gab es noch ein paar Lieder, die das Gast-Duo mit der PROFT-Band spielte. Wenn ich mich nicht irre, ging das mit Als ich fortging“ los.
Bei „An den Ufern der Nacht“ hatte Sandra Große am Gesangsmikrofon ihren großen Auftritt. Super geklungen hat dann auch noch die von Frank gesungene Ballade „Schrei nach Dir“ zu der Hans seine Geige „weinen“ ließ.
Das war wirklich ein toller Abend und ich bin froh, dass ich dabei war. In Zukunft werde ich auch den Tourplan von Frank PROFT wieder im Blick haben und wenn Termin, Ort sowie meine persönliche Stimmung passen auch den einen oder anderen Auftritt besuchen,
ALLES GUTE zum 20 jährigen Bühnenjubiläum, Mr. PROFT!
Gruß Kundi
Fotos von der Vorband Mary's Men
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