Hab mir diese Sendung gerade angesehen und Zeitweise doch das Gefühl der kalte Kaffee vom Morgen fängt an im Magen zum Leben zu erwachen. 4 Wessis und ein privilegierter Ostrockmusiker befinden, dass es ja alles nicht so schlimm war und als Künstler man doch zu Mauerzeiten berechenbare Einschränkungen hatte. Ich habe in den 70igern und 80zigern Bühnengarderobe in Dresden für Künstler genäht und da sehr andere Töne mitbekommen. Bist Du nicht brav und sind die Texte nicht flach genug und nichtssagend dann wird ganz klar bestimmt ob es Auftritte und somit Geld zum Überleben gibt.
Wehe dem es kommt raus dass ein Künstler schwul war, dann konnte er gleich aufhören. Vielleicht war es im "Tal der Ahnungslosen" extremer als in Berlin, aber so rosa wie in dem Beitrag versucht wurde zu sehen war es nirgends. Ich wünsche mir einfach bessere Aufarbeitung der Geschichte, besonders für die, die in den alten Bundesländern lebten und keine Verwandten in der DDR hatten und für die, die durch ihre Gradlinigkeit und mit ihrem Mut Kritik zu äußern, viele Nachteile erlitten haben und daran bis heute zu knabbern haben.