#1

RENFT 04.05.13 Gasthof Medingen

in Konzertberichte 2019 und älter 05.05.2013 14:40
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

Gestern war ich wieder mal im Gasthof Medingen. Der Laden geniest bei mir ja Kultstatus, weil er mich an die Dorfsäle meiner Jugendzeit erinnert.
RENFT spielte gestern dort und das auch nicht zum ersten Mal Hier sind erste Fotos. Wer schon in Medingen war, weiß dass das Knippsen bei den Lichtverhältnissen dort gar nicht so einfach ist.

Kleiner Bericht folgt in den nächsten Tagen.

Gruß Kundi

Angefügte Bilder:
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zuletzt bearbeitet 05.05.2013 22:30 | nach oben springen

#2

RE: RENFT 04.05.13 Gasthof Medingen

in Konzertberichte 2019 und älter 09.05.2013 12:46
von Kundi | 3.250 Beiträge | 7335 Punkte

Vorwort:

So wollte ich schon immer mal einen Bericht zu RENFT anfangen:
Mythos RENFT? Legende RENFT? RENFT, die Unbeugsamen? Schweine-RENFT? Rote RENFT? Diese Fragen kann nur jeder für sich selbst beantworten.

Ich stelle an den Anfang mal ein paar Aussagen und Zitate:
Am 22.September 1975 spricht Ruth Oelschlegel, die Direktorin Der Konzert- und Gastspieldirektion Leipzig, bei einem für RENFT anberaumten Vorspiel-Termin die folgenden Worte, die das Ende der Band besiegeln sollten. Jedem RENFT’ler wurde an diesem Tag die staatliche Spielerlaubnis (so eine Art Berufsausweis, im Volksmund auch Pappe genannt) entzogen:

“Ich möchte Ihnen im Namen der Kommission mitteilen, dass wir nicht der Auffassung sind, dass dieses Vorspiel heute stattfindet. Und zwar aus folgenden Gründen: Die Texte, die Sie mir übergeben haben, haben mit der sozialistischen Wirklichkeit keine Übereinstimmung. Und wir sind der Auffassung, dass damit die Gruppe RENFT als nicht mehr existent anzusehen ist….“
Die Band selbst hat diese Worte damals heimlich mitgeschnitten.

Klaus RENFT sagte bzw. schrieb in seiner Autobiografie „Zwischen Liebe und Zorn“:
„Wir RENFT's waren zum Schluss sechs Musiker mit sieben Meinungen, wir fanden nie zu einer homogenen Truppe, waren sehr oft im Streit, ständig beim Suchen. Wir waren nur auf der Bühne eine Gemeinschaft. Manchmal glaube ich, wenn wir damals nicht verboten worden wären, hätten wir uns bald selber aufgelöst."

Klaus RENFT in einem am 05.12.2003 erschienen Zeitungsinterview der Ostthüringer Zeitung zum Auftritt von RENFT bei den X. Weltfestspielen 1973 in Berlin:
„Auch die Party Anfang August lief gut. Die Resonanz hätte zum Teil noch besser sein können. Es erschienen viele neue Freaks, nicht allzu viele von den ehemaligen Funktionären. Die haben sich verkrümelt. Wir von RENFT waren halt immer die besseren Kommunisten.“

Im selben Interview auch eine Aussage zu dem Verhältnis PUHDYS-RENFT:
Autor Roland Barwinsky:
„Die Zeit heilt viele Wunden. Im Osten hieß einst ein Schlachtruf "Bist Du PUHDYS- oder RENFT-Fan"! Zur 4. Bitburger Rocknacht In Neustadt unterhielten Sie sich angeregt mit dem Urpuhdy Peter Meyer. Ist es denkbar, dass Sie einmal gemeinsam agieren? Welche weiteren Pläne haben Sie noch?“

Antwort Klaus Renft:
„Kann ich nicht sagen. Ich persönlich kenne die Musiker schon Jahrzehnte und habe natürlich nichts gegen Maschine und Co. Aber das werden wohl die Fans entscheiden. Möglich ist heutzutage alles.“

Jetzt ich:
Ich habe sicher nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen und vollständig ist mein Geschreibsel sicher auch nicht. Vielleicht passt es sogar manchem nicht in den Kram, aber es ist sind nun mal meine Gedanken zu RENFT.

RENFT gehört seit meinem 9.Lebensjahr zu meinem Leben. Ich mochte die Band also schon Jahre länger als die PUHDYS für die ich mich erst ab 1980 begeistern konnte. Das war 1973 und die Band wurde zu diesem Zeitpunkt von staatlicher Seite durchaus hofiert, Auftritte bei den X.Weltfestspielen belegen das. Klaus RENFT war auch Ehrenmitglied des Zentralrates der FDJ. Als RENFT in der Folge mit den systemkritischen Texten von Gerulf Pannach immer radikaler wurde und Gerulf bei den Konzerten von RENFT mit seinen eigenen Liedern auftrat (trotz Auftrittsverbot), war für die Oberen das Ende der Fahnenstange erreicht. Kaum einer weiß heute noch, dass Gerulf vorher in der DDR-Singebewegung aktiv war und auch zeitweise einen auskömmlichen Posten als Referent für Singebewegung im Kabinett für Kulturarbeit der Stadt Leipzig hatte. Pannach ließ sich nicht verbiegen und prangerte mit seinen Texten Missstände an. Wenn man seine Lieder hört bzw. die Texte liest, kann man leicht feststellen, dass Gerulf nicht das Gesellschaftssystem an sich ablehnte, sondern die Auswüchse und Schieflagen der Entwicklung dieser Gesellschaftsalternative in den „Farben der DDR“ kritisierte. Eigentlich ist es pervers, dass solche Künstler wie RENFT und Pannach ins Visier der Mächtigen gerieten.

Es wäre ganz sicher noch viel mehr zur Geschichte von RENFT zu schreiben. Es lohnt sich wirklich, sich intensiv mit dieser Band und ihrer Geschichte zu beschäftigen, weil man da tiefe Einblicke in die damalige Zeit und in die Denkweisen bekommt. Vielleicht sind meine Zeilen ja für euch ein Aufhänger, um mal in entsprechenden Materialien zu stöbern. I
Ich empfehle euch dazu mal folgende Bücher:

- „Zwischen Liebe und Zorn“ Die Autobiografie von Klaus Renft, erschienen beim Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf (1997),
- „Nach der Schlacht. Die Renft- Story, von der Band selbst erzählt“ von Delle Kriese, erschienen beim Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf (1998)
- „Nach der Schlacht II“ von Delle Kriese und Michael Abel von NADV aus dem Jahr 2012 (leider bisher nur als E-Book verfügbar)
- „Cäsar - Wer die Rose ehrt. Die Autobiografie“ von Gerhard Pötzsch und Peter Gläser, erschienen beim Militzke-Verlag 2007 und in einer ergänzten Version 2009
- „Als ich ein Vogel war“ Gerulf Pannach - Die Texte, herausgegeben von Salli Sallmann 1999 beim Verlag Schwarzkopf und Schwarzkopf .

Dass RENFT zum Mythos wurde, hat meiner Meinung nach sehr viel mit dem Verbot zu tun. Die unfähigen, verknöcherten und verbretterten Funktionäre richteten, wie in vielen anderen Bereichen der Gesellschaft, auch in der Musikszene enormen Schaden an, der immer auch Auswirkungen auf die persönlichen Lebensverhältnisse Betroffener hatte.
RENFT wurde in den Medien der DDR zwar nach dem 22.September 1975 bis in den Spätherbst 1989 offiziell totgeschwiegen, war aber trotzdem nicht „totzukriegen“. Ich rede jetzt mal von den Jahren ab 1978, weil ich in dieser Zeit begann mich hobbymäßig intensiver mit Musik zu beschäftigen. Wenn man sich mit Leuten unterhielt über die jeweilige Lieblingsmusik sprach, fiel irgendwann immer der Name RENFT. Der Mythos RENFT war mit dem Entzug der Spielerlaubnis 1975 geboren und er wuchs von Jahr zu Jahr weiter. So hatten sich das die Apparatschiks garantiert nicht gedacht.

Jeder wusste etwas anderes, warum die Band verboten wurde. Die Fangemeinde stand weiter zur Band und das Erstaunliche war, dass RENFT auch bei so genannten staatstreuen Leuten weiterhin angesagt war. Ich selbst sah mich ja auch nicht als Feind der DDR an. und war es auch nicht. Ich kannte zum Beispiel auch Lehrer, hauptamtliche FDJ-Funktionäre, Angehörige von Polizei und Armee, die in privaten Gesprächen keinen Hehl daraus machten, dass sie RENFT mochten. Das Verbot verstand kaum jemand. Die Schallplatten der Band wurden auf Kassetten überspielt und wanderten weiter von Hand zu Hand. Sie wurden immer wieder kopiert. Ich gehöre ja zu der Altersstufe, die RENFT bis 1990 nie live gesehen hatte, weil ich im Jahr 1975 einfach noch zu jung für Konzertbesuche war. RENFT war in den Köpfen und Herzen der alten Fans geblieben und es kamen immer wieder neue Liebhaber der Band hinzu. Wer erlebt hat, was im Publikum abging als KARUSSELL in der Bautzener „Krone“ beim Konzert „Wer die Rose ehrt“ und den Apfeltraum“ gespielt hatte, der wusste, dass weder Verbote noch das Verschweigen von RENFT in der der öffentlichen Berichterstattung bei den Anhängern von RENFT irgendetwas gebracht hatten. Bei Gartenfeten, Abenden am Lagerfeuer, privaten Geburtstagsfeiern, sogar bei Singeclubproben Mitte der 80er Jahren sangen wir Songs von RENFT. Wir haben das alles übrigens ohne Repressalien überstanden.

Mit der Wende und der folgenden Grenzöffnung im Herbst 1989 kehrte auch RENFT offiziell in die Medien des dem Untergang geweihten kleinen Landes zurück. Ich wohnte damals in einem kleinen Ort in Thüringen und ich weiß noch, dass ich trotzdem wie vom Donner gerührt war als ich dort im örtlichen Buch- und Schallplattenladen die AMIGA-Ausgabe von RENFT –Die frühen Jahre“ auf MC entdeckte. Natürlich schob ich dafür sofort die damals für bespielte Musikkassetten üblichen 23,60 Mark über den Ladentisch und fortan war ich um diesen Tonträger reicher.

Ganz genau weiß ich nicht mehr genau, woher ich erfuhr, dass RENFT im Kulturhaus Bischofswerda spielen würde. Vermutlich stand es in der Sächsischen Zeitung, die ich mir nach Thüringen nachschicken ließ. Aber ich setzte Himmel und Hölle in Bewegung um bei diesem Konzert dabei zu sein. Ein verlängertes Wochenende musste her, denn der Termin war an einem Donnerstag. Das hat dann auch geklappt.

Am 10. Mai 1990 war der große Tag endlich da und ich brach am späten Vormittag in Thüringen auf, um mit den Segnungen der deutschen Reichsbahn die Strecke nach Bischofswerda zu überwinden. Leider verpasste ich irgendwo unterwegs einen Anschlusszug. Der Zeitplan geriet ins wanken. In Dresden schnappte ich mir dann ein Taxi und ich erreichte Bischofswerda noch pünktlich.
Es war ein Doppelkonzert von KARUSSELL und RENFT. Es lag nicht nur daran, dass ich RENFT ENDLICH live hören wollte, dass der KARUSSELL-Auftritt mir gar nichts gab. Diese Besetzung mit Dirk Michaelis am Mikro war einfach nicht die Band, die ich schätzte. Aber das ist ein anderes Thema.

RENFT stellte die heute historische Aufnahme mit den Verbotsworten an den Anfang des Konzertes:
„“Ich möchte Ihnen im Namen der Kommission mitteilen, dass wir nicht der Auffassung sind, dass dieses Vorspiel heute stattfindet. Und zwar aus folgenden Gründen: Die Texte, die Sie mir übergeben haben, haben mit der sozialistischen Wirklichkeit keine Übereinstimmung. Und wir sind der Auffassung, dass damit die Gruppe RENFT als nicht mehr existent anzusehen ist….“

Das Publikum schrie, pfiff und tobte los. Ich stand ziemlich weit hinten im Saal und endlich schloss sich der Kreis für mich, denn ich sah RENFT erstmals live. Es fehlten zwar Kuno und Cäsar (dafür Lutz Heinrich von der Gruppe Set an der Gitarre und Robert „Gohlis“ Hoffmann an den Tasteninstrumenten), aber ich hörte endlich die Klassiker wie „Liebeslied“, „Zwischen Liebe und Zorn“, „Nach der Schlacht“ „ Wer die Rose ehrt“ oder „Gänselieschen“. Die „Rockballade vom kleinen Otto“ war damals für mich neu. Ich las erst später davon, dass der Song einer der Steine des Anstoßes für das Verbot von RENFT war.

Seit diesem denkwürdigen Tag habe ich RENFT ungefähr 50 Mal live gesehen. Ich erlebte die Band in unterschiedlichen Besetzungen und an unterschiedlichen Orten. Auch beide eine Zeit lang nebeneinander existierenden Bands habe ich gesehen (RENFT und Monsters RENFT). Bischofswerda gehört zweifellos zu den Höhepunkten. Aber auch die Konzerte mit Cäsar sind für mich ganz besonders in der Erinnerung haften geblieben. Auf Cäsar’s Jubiläums-Tour 1996 oder 1997? sah ich Cäsar in der inzwischen leider abgerissenen Festhalle in Neukirch erstmals mit Kollegen von RENFT auf einer Bühne. Jochen Hohl, Christian „Kuno“ Kunert und auch Gerulf Pannach waren dabei.

Später gab es noch einige Doppelkonzerte von RENFT und Cäsar & den Spielern bei denen ich Cäsar auch noch mit RENFT hören konnte. Ich denke da zum Beispiel an das Gedenkkonzert für Klaus RENFT kurz nach seinem Tod im Zentralgasthof Weinböhla(13.10. 2006) und die Mugge Kurz vor dem Tod von Heinz am 16.03.2007 in Freiberg.

Leider hat Gevatter Tod“ ja schon viel RENFT’ler zu sich geholt. Zur Erinnerung nenne ich sie hier noch mal:
Gerulf Pannach (geboren am 24.06.1948, gestorben am 03.05.1998)
Peter „Pjotr“ Kschentz (13.10.1941 - 18.09.2005)
Klaus „Jenni“ Renft (30.06.1942 - 09.10.2006).
Heinz Prüfer (08.11.1948 - 18.03.2007)
Peter „Cäsar“ Gläser (07.01.1949 - 23.10.2008)

Ich bin heute froh und dankbar, dass Thomas „Monster“ Schoppe mit seinen Mitstreitern Delle Kriese, Marcus Schloussen und Gisbert Piatkowski die RENFT-Fahne heute noch oben hält, RENFT ist eine ganz wichtige deutsche Rockband und sie begleitet mich mit ihren Songs seit meiner Kindheit. „RENFT - Für immer“ steht nicht nur so auf 2 meiner T-Shirts.

Konzertbericht:

Es stand wieder mal RENFT auf meinem Plan und wieder war es der Gasthof Medingen. Ich glaube, es war das 5.Mal. dass ich diese Kombination erlebte. Der Gasthof Medingen ist für mich nicht einfach nur irgendein Gasthof. Dieses Gasthaus ist für mich viel mehr. Hier fühle ich mich an die Dorfsäle meiner Jugend erinnert und die urige, nicht mehr ganz taufrische Einrichtung strahlt eine Atmosphäre aus, die man eigentlich nicht bis ins einzelne Detail beschreiben muss. Manchmal kommt es mir so vor, als ob im Saal die 70er Jahre wieder aufleben. RENFT passt genau hier her. Der Saal ist nicht zu groß und die Band spielt hautnah an ihren Fans. Wenn der Saal dann noch so knüppelvoll ist und die Musiker so gut drauf wie an diesem 04.Mai 2013, dann kann der Abend nur schön und unvergesslich werden.

Ich kam diesmal erst unmittelbar vor Konzertbeginn an und die besten Plätze vor der Bühne waren schon weg. Mit etwas Glück und dem guten Willen der anderen Konzertbesucher schiebe ich mich immer weiter nach vorne bis in Reihe 3.Später kann ich mich dank Alex aus Chemnitz noch weiter vorschmuggeln. Nach der Pause ist sogar für eine Zeit Reihe 1 drin

Als Thomas „Monster“ den gut gefühlten Saal sieht, machte er den nicht ganz so ernst gemeinten Vorschlag, das Konzert an selber Stelle eine Woche später gleich zu wiederholen. Der Kneiper könnte doch heute am Eingang doch gleich die Karten dafür verkaufen. Es war dem Meister also deutlich anzumerken, dass ihm der rege Zuspruch der Fans freute.

Bei so guten Vorzeichen war der Abend geritzt. RENFT ging’s an mit guter Laune und absoluter Spielfreude. Monster sang sich wieder die sprichwörtliche Seele aus dem Leib. Mit seiner von Intensität und Leidenschaft geprägten Stimme gehört der Mann für mich immer noch zu den besten Rockröhren Deutschlands. Mit wuchtigen Handbewegungen begleitet er zeitweise seinen Gesang, so als ob er diesen noch unterstreichen wollte.
Der Basskran spielte sein Bass Instrument treibend und groovig Die beiden Herren der Rhythmus-Fraktion bastelten für ihre Kollegen Monster und Pitti ein erdiges Rhythmus-Fundament. Pitti ließ seine Gitarre, jammern, stöhnen oder jubeln, dass es nur so eine Freude war.
Der Sound dieser seit Mitte/Ende 2007 bestehenden Vierer-Bande hat zwar nicht mehr so viel mit dem ursprünglichem Klangbild von RENFT zu tun (da fehlen auch die entsprechenden zusätzlichen Instrumente wie Keyboards, Saxofon, Flöte oder Geige), aber die Zeit ist ja nicht sehen geblieben. RENFT 2013 ist nicht RENFT 1974. Das will und kann die Band ja auch nicht sein. Trotzdem wirken die Songs immer noch großartig.

Die Setlist war für jeden Fan ein Genus: „Wandersmann“, Liebeslied“, das „Gänselieschen“, „Nach der Schlacht“ und weitere Klassiker fehlten darin ebenso wenig wie „Irgendwo dazwischen“. Mit „So starb auch Neruda“ trug meine RENFT-Begeisterung vor Jahrzehnten erste Blüten und auch dieses musikalische Kleinod fehlte an diesem Abend in Medingen nicht. Das „Lied von der alten Woche“ und „Sonne wie ein Clown“ sind mir auch noch in Erinnerung.

Mitten im Konzert, das nur von einer kleinen Nachtank- und Rauchpause unterbrochen war, kehrte RENFT bis ganz an ihre eigenen Anfänge zurück als man noch nachspielte. „Sunshine of your Love“ von Cream und Magic Carpet Ride“ von Steppenwolf habe ich ja schon öfter von der Band gehört. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass sie in den letzten Jahren jemals „Jumpin’ Jack Flash“ von den Rolling Stones gecovert hätten. Pitti meinte ja noch eigentlich müssten sie sich endlich auch mal „Monster“ von Steppenwolf draufdrücken. Diesen Vorschlag kann ich nur begrüßen, denn diesem Lied verdankte Thomas Schoppe ja seinen Spitznamen. Also geht es an Jungs. Ich würde mich freuen, Monster mit „Monster“ zu hören.
Die ganze Zeit von den Fans kräftig mittels Beifall, Mitsingen und begeisterten Pfiffen unterstützt, holten Monster, Delle, Basskran Marcus und Pitti wirklich alles aus sich heraus. Die Temperatur im Saal war inzwischen auf gefühlt bedrohliche Wärmewerte gestiegen und so machte ich mich am Ende ohne Umschweife ganz schnell auf den Heimweg.


Gruß Kundi

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zuletzt bearbeitet 21.04.2014 09:28 | nach oben springen

#3

RE: RENFT 04.05.13 Gasthof Medingen

in Konzertberichte 2019 und älter 09.05.2013 14:04
von PMausM | 1.820 Beiträge | 3861 Punkte

Den Mythos Renft hab ich noch nirgends so einleuchtend erklärt bekommen, wie in diesem Artikel von Kundi. War lange nicht bei Renft, Gründe will ich hier nicht erläutern. Aber ich denke, es wäre wieder mal an der Zeit.

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#4

RE: RENFT 04.05.13 Gasthof Medingen

in Konzertberichte 2019 und älter 09.05.2013 14:35
von HH aus EE | 1.042 Beiträge | 2522 Punkte

Mir geht’s „Irgendwo dazwischen“, wenn ich an RENFT denke und nun könnte ich wie Kundi eine lange Latte von Eckpunkten aufzählen. Das fängt bei meinem ersten Konzert mit der Band an, bei dem noch kein CÄSAR dabei und an MONSTER noch nicht zu denken war, sowie sonst noch einige fehlten, die später als KLAUS RENFT COMBO Geschichte schreiben sollten. Ich habe die Band noch mit MATKOWITZ an der Gitarre und dem Sänger HANS-JÜRGEN BEYER erlebt. Zur Combo nahm ich Anfang der 70er mal meinen Vater mit und der wiederum hat deren ersten Fernsehauftritt vom Flimmerschirm abfotografiert. Die wilden Jahre bis zum Verbot waren auch meine wilden und die in den 90er Jahren gingen mangels Interesse an mir vorüber.

Irgendwann zu Beginn der 2000er waren sie mal wieder hier, damals mit KUNO, und da war ich auch wieder auf diesem Dorfsaal zu finden. Weitere folgten, darunter solche mit der CÄSAR & SPIELER BIGBAND und solche mit HEINZ an der Gitarre. Beim ersten Konzert mit PITTI im Leipziger Anker war ich dabei und im Gasthof von Medingen habe ich auch schon „Willkommen bei RENFT“ gehört und dabei Bier getrunken. Ist auch schon wieder etwas länger her.

Mir geht’s wie Petra und einigen vielen anderen auch. Inzwischen kann ich aber vieles locker sehen bzw. gar nicht mehr beachten und wenn es ein geeigneter Moment will, werde ich auch wieder bei RENFT aufschlagen, um noch einmal die alten Songs zu hören und in Erinnerungen zu schwelgen, wie man das in meinem Alter eben manchmal so macht. Es wird „Irgendwann dazwischen“ passieren.

Angefügte Bilder:
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www.mein-lebensgefuehl-rockmusik.de
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